Das Schweizer Stimmvolk wird am 25. September 2022 über die sogenannte Massentierhaltungsinitiative abstimmen. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Krisensituation in der Ukraine ist diese unsägliche und völlig unnötige Initiative klar abzulehnen. Die Forderungen der Initianten bezüglich Tierhaltung und Importen sind nichts anderes als Landwirtschaftsträumereien, die unsere Versorgungssicherheit stark gefährden und zu noch mehr Importen führen.
Einmal mehr schaffen es die «Bauernvertreter» nicht, eine angemessene Preiserhöhung für Brotgetreide durchzusetzen. Zu sehr werden diese mit schwachen und gar fragwürdigen Argumenten eingeschüchtert.
Der am 23. Juni 2022 veröffentlichte Bericht des Bundesrats über die vom Parlament nach der Sistierung der AP22+ beantragten Postulate geht weder auf die Vorteile des Grenzschutzes noch über die für unser Land entscheidende Bedeutung einer hohen inländischen Nahrungsmittelproduktion ein. Dabei sind insbesondere die Vorgaben zum Selbstversorgungsgrad unpräzise. Die IG BauernUnternehmen fordert schon seit langem einen Zielwert von 60 Prozent.
Am 13. Februar 2022 entscheidet das Schweizer Stimmvolk über die Initiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung». In der Praxis sieht die Volksinitiative ein Totalverbot von Werbung für Tabak- und Alternativprodukte vor. Die Initiative stellt einen gefährlichen Präzedenzfall vor. Weitere Werbeverbote drohen, auch für landwirtschaftliche Produkte. BauernUnternehmen (BU) lehnt die Initiative deshalb entschieden ab.
Mit grosser Erleichterung, aber auch Genugtuung nimmt die IG BauernUnternehmen die Ablehnung der beiden extremen Agrarinitiativen zur Kenntnis. Offenbar hat sich die Stimmbevölkerung nicht durch die Mogelpackungen täuschen lassen. Die Schweizerinnen und Schweizer sprechen damit der regionalen Produktion an Nahrungsmitteln ihr Vertrauen aus. Auch sind sie offenbar mehrheitlich der Meinung, dass der Pestizideinsatz in der Schweiz weiterhin sinnvoll ist und mit den bestehenden Massnahmen genügend kontrolliert wird.
Morgen die Landwirtschaft umkrempeln, aber nicht wissen, wie eine Gurke wächst. Erdbeeren im Februar kaufen, aber morgen das Klima retten wollen. Na, erkennen Sie sich?
Immer wieder hört man den Satz “die bechömed ja gnueg”. Eine kurze Abhandlung dessen, was unsere Landwirtschaft bekommt und warum. Wie eine Gurke wächst, müssen Sie selbst rausfinden.
Da ist der «Kassensturz» eindeutig zu weit gegangen: Im April wurde im Beitrag zum Nein von Bio Suisse zur Trinkwasser-Initiative aus betriebseigenem Futter kurzerhand Importfutter. Was nach einer sprachlichen Ungenauigkeit tönt, ist in Wahrheit ein inakzeptables Verbiegen des Initiativtextes, welches die Initiantinnen und Initianten systematisch betreiben. Der «Kassensturz» hat diese Argumentation übernommen und sich somit zum Sprachrohr der Initiative gemacht. Deshalb wurde bei der Ombudsstelle der SRG mehrfach Beschwerde eingereicht - unter anderem auch durch die IG BauernUnternehmen. Diese wurde nun gutgeheissen: Der «Kassensturz» hat die freie Meinungsbildung unzulässigerweise verfälscht.
Der Weg von Nahrungsmitteln vom Acker bis auf den Teller der Konsumenten ist lang. Während der Wachstumsphase sind Kulturpflanzen wie Kartoffeln verschiedenen Krankheiten und Schädlingen ausgesetzt. Bei Befall müssen sie mit Pflanzenschutzmittel geschützt werden. Was viele jedoch nicht wissen: Auch nach der Ernte brauchen Pflanzen Schutz. Biozide und Pflanzenschutzmittel (beide fallen unter den Überbegriff Pestizide) helfen dabei, die Lebensmittelverluste auch nach der Ernte so gering wie möglich zu halten. Doch ihr Einsatz ist durch die beiden Agrar-Initiativen in Frage gestellt.
Mit der Annahme der Agrar-Initiativen wäre in der Schweiz der Anbau von Raps gefährdet. Schweizer Raps würde Mangelware. Dies in einem Umfeld, in dem die Rapspreise durch die Decke gehen und Raps gefragt ist wie selten zuvor. Die Schweiz würde mit den Agrar-Initiativen dem heimischen Rapsanbau einen Bärendienst erweisen.